Frühere Bundeswahlleiterinnen und Bundeswahlleiter
Hier finden Sie eine Übersicht aller Bundeswahlleiterinnen und Bundeswahlleiter seit der ersten Wahl zum Deutschen Bundestag am 14. August 1949.
2017 - 2022: Dr. Georg Thiel
Dr. Georg Thiel – Präsident und Bundeswahlleiter von 2017 bis 2022
Dr. Thiel wurde 1957 in Köln geboren. Nach Studium und Promotion der Rechtswissenschaften in Köln trat er 1988 in das Bundesamt für Zivilschutz ein und wurde dort Referatsleiter. Von 1997 bis 2002 leitete er das Referat „Organisation und Informationstechnik“ und verschiedene Projektgruppen im Bundesministerium des Innern. Anschließend war er Präsident des Technischen Hilfswerks.
2006 wechselte Dr. Thiel zurück ins Bundesministerium des Innern, wo er als ständiger Vertreter der Abteilungsleitung „Verwaltungsmodernisierung; Verwaltungsorganisation“ unter anderem für die Bereiche Geoinformation, Statistik, Beschaffungswesen und Einheitliche Behördenrufnummer zuständig war.
Von Oktober 2015 bis Oktober 2016 übernahm Dr. Thiel die stellvertretende Leitung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge. Zum Vizepräsident des Statistischen Bundesamtes und Stellvertreter des Bundeswahlleiters wurde er im Oktober 2015 ernannt. Von Januar bis November 2017 war er zugleich Stellvertreter des Beauftragten für Flüchtlingsmanagement.
Dr. Georg Thiel war vom 1. November 2017 bis 31. Dezember 2022 Präsident des Statistischen Bundesamtes und Bundeswahlleiter. Unter seiner Leitung fanden die 9. Wahl der Abgeordneten des Europäischen Parlaments aus der Bundesrepublik Deutschland und die Wahl zum 20. Deutschen Bundestag statt.
Nach oben2015 - 2017: Dieter Sarreither
Dieter Sarreither – Präsident und Bundeswahlleiter von 2015 bis 2017
Dieter Sarreither wurde 1951 in Frankenthal/Pfalz geboren. Nach Abschluss seines Studiums der Mathematik und Volkswirtschaftslehre in Heidelberg und Mainz begann er seine fachliche Laufbahn in den Bereichen Operations Research und Systemanalyse in der freien Wirtschaft.
Er trat 1982 in das Statistische Bundesamt ein und wurde dort Referent für Softwareentwicklung. Hier war er unter anderem bereits für die technische Konzeption und softwaretechnische Unterstützung der Aufgaben des Bundeswahlleiters zuständig. Als Referats- und Gruppenleiter verantwortete er in den folgenden Jahren die Entwicklung von Strategien, Standards und Software-Werkzeugen für die Informationstechnik im Verbund der statistischen Ämter. Seit 2000 hatte er die Funktion des Direktors der Abteilung „Informationstechnik, Mathematisch statistische Methoden“ inne und brachte vielfältige Initiativen aus dem Bereich des E-Government auf den Weg, die unter dem Titel eStatistik zu einer umfassenden Modernisierung der statistischen Ablaufprozesse führten.
Dieter Sarreither war vom 2. Oktober 2015 bis 31. Oktober 2017 Präsident des Statistischen Bundesamtes und Bundeswahlleiter.
Nach oben2008 - 2015: Roderich Egeler
Roderich Egeler – Präsident und Bundeswahlleiter von 2008 bis 2015
Roderich Egeler wurde 1950 in Obernkirchen in Niedersachsen geboren. Nach dem Studium der Volkswirtschaftslehre in Bonn und Köln trat er 1978 in das Bundesamt für Zivilschutz ein. Er nahm dort in verschiedenen Funktionen, zuletzt als Abteilungsleiter, Aufgaben mit dem Schwerpunkt Katastrophenschutz und Haushalt wahr. 1991 wechselte Roderich Egeler in das Haushaltsreferat des Bundesministeriums des Innern. Von 1993 an leitete er das Beschaffungsamt des Bundesministeriums des Innern.
Vom 1. August 2008 bis 30. September 2015 war Roderich Egeler Präsident des Statistischen Bundesamtes und Bundeswahlleiter. Unter seiner Leitung fanden im „Doppelwahljahr“ 2009 die Wahl der Abgeordneten des Europäischen Parlaments aus der Bundesrepublik Deutschland und die Wahl zum 17. Deutschen Bundestag statt. Ferner war er für die Durchführung der Bundestagswahl am 22. September 2013 und der Europawahl am 25. Mai 2014 verantwortlich.
Nach oben2006/2007 - 2008: Walter Radermacher
Walter Radermacher – Präsident und Bundeswahlleiter von 2006/2007 bis 2008
Walter Radermacher wurde am 10. Juni 1952 in Walheim (bei Aachen) geboren. Von 1970 bis 1975 studierte er Betriebswirtschaft in Aachen und in Münster. Nach dem Abschluss als Diplom-Kaufmann war er von 1975 bis 1978 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Münster tätig.
Anfang 1978 trat Walter Radermacher in das Statistische Bundesamt ein. Nach Wahrnehmung unterschiedlicher Aufgabengebiete war er schließlich von 2001 bis Mitte 2003 Leiter der Verwaltung im Statistischen Bundesamt.
Im Juni 2003 wurde ihm probeweise die Wahrnehmung der Geschäfte des Vizepräsidenten übertragen, ab 24. Dezember 2003 die Funktion des Vizepräsidenten. Nachdem Walter Radermacher ab dem 6. Oktober 2006 die Vertretung des Präsidenten übertragen worden war, wurde er am 22. Dezember 2006 zum Präsidenten ernannt.
Gleich zu Beginn von Walter Radermachers Amtszeit als Präsident des Statistischen Bundesamtes stand die Zeit der deutschen EU–Ratspräsidentschaft. In der Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 2007 übernahm er den Vorsitz in der Ratsarbeitsgruppe Statistik.
Seit dem 19. Januar 2007 hatte Walter Radermacher das Amt des Bundeswahlleiters inne. Mit Wirkung vom 1. August 2008 wurde er zum Generaldirektor von Eurostat ernannt.
Nach oben1995 - 2006/2007: Johann Hahlen
Johann Hahlen – Präsident und Bundeswahlleiter von 1995 bis 2006/2007
Johann Hahlen wurde am 13. Dezember 1942 in Trier geboren.
Nach dem Abitur studierte Johann Hahlen von 1961 bis 1965 Rechtswissenschaften in Freiburg.
Anschließend folgten von 1966 bis 1967 Grundwehrdienst, 1967 bis 1970 juristischer Vorbereitungsdienst und im Juni 1970 das zweite juristische Staatsexamen in Stuttgart.
Von 1970 bis 1972 arbeitete Johann Hahlen als angestellter Rechtsanwalt in Köln.
Im April 1972 wechselte er ins Bundesministerium des Innern (BMI) und war in verschiedenen Verwendungen und Abteilungen beschäftigt.
Er war Referent in den Abteilungen: Öffentlicher Dienst, Verfassung, Staatsrecht und Verwaltung, Außenprobezeit im Bundesverwaltungsamt, Abteilung für Sport und Medien, Referat für die Grenzkommission, Transitkommission und Berlinfragen, Abteilung für Polizeiangelegenheiten.
1983 bis 1988 war er für die Innenpolitische Arbeitsgruppe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion tätig. Während dieser Zeit war er vom BMI beurlaubt.
Von 1988 bis 1992 war er Leiter des Haushaltsreferats im BMI und von 1992 bis 1995 Leiter der Unterabteilung Verfassung, Staatsrecht im BMI.
Vom 2. Oktober 1995 bis 5. Oktober 2006 war Johann Hahlen Präsident des Statistischen Bundesamtes, und bis 18. Januar 2007 Bundeswahlleiter.
Neben dem ersten Bundeswahlleiter Dr. Dr. h. c. Gerhard Fürst nahm der siebte Bundeswahlleiter Johann Hahlen als einziger diese Funktion länger als 11 Jahre wahr. Mit drei Bundestagswahlen (27. September 1998, 22. September 2002 und 18. September 2005) sowie zwei Wahlen zum Europäischen Parlament (13. Juni 1999 und 13. Juni 2004) war Herr Hahlen für die Durchführung der meisten bundesweiten Wahlen verantwortlich.
Bei der Bundestagswahl am 18. September 2005 handelte es sich nach den Bundestagswahlen von 1972 und 1983 um die dritte vorgezogene Bundestagswahl seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschland.
Nach oben1992 - 1995: Hans Günther Merk
Hans Günther Merk – Präsident und Bundeswahlleiter von 1992 bis 1995
Hans Günther Merk wurde am 13. September 1930 in Münchwald im Kreis Bad Kreuznach geboren.
Nach dem Abitur 1950 studierte er Jura in Mainz. 1954 legte er das erste und 1958 das zweite juristische Staatsexamen ab.
Von 1958 bis 1959 war Hans Günther Merk als Rechtsanwalt und als Richter beim Amtsgericht in Koblenz tätig. 1959 trat er ins Bundesministerium des Innern (BMI) ein, dem er 35 Jahre lang in verschiedenen Funktionen verbunden war, unter anderem in den Bereichen Sport und Medien, Datenverarbeitung in der öffentlichen Verwaltung und Bevölkerungsfragen. Ende der 1960er Jahre war er in der Sportabteilung des BMI auch an der Vorbereitung der Olympischen Spiele 1972 in München beteiligt.
Herr Merk war mit der Durchführung der Europawahl vom 12. Juni 1994 (erstmals waren Unionsbürger im Wohnland wahlberechtigt) und der Bundestagswahl vom 16. Oktober 1994 betraut.
Nach oben1983 - 1992: Egon Hölder
Egon Hölder – Präsident und Bundeswahlleiter von 1983 bis 1992
Egon Hölder wurde am 30. Mai 1927 in Pforzheim geboren und starb am 2. September 2007.
Nach Kriegsdienst und Gefangenschaft von 1944 bis 1946 erwarb er 1947 sein Abitur in Pforzheim. Von 1948 bis 1951 studierte er Rechtswissenschaft und Volkswissenschaft mit technischen Fächern in Karlsruhe und Heidelberg. 1951 legte er das erste juristische Staatsexamen und 1955 das zweite juristische Staatsexamen ab.
Nach dem zweiten juristischen Staatsexamen trat Egon Hölder in das Bundesministerium des Innern (BMI) ein und befasste sich zunächst mit verfassungsrechtlichen Fragen. 1958 erfolgte die kurzzeitige Abordnung zu den Landkreisen Mayen/Eifel und Neuwied/Rhein und 1959 zum Bundesverwaltungsgericht Berlin. 1960 kehrte er zum BMI zurück. Ab 1963 war er Referatsleiter für Fragen des Zivil- und Katastrophenschutzes, ab 1967 Referatsleiter für Fragen der Organisation der Bundesregierung und der Bundesbehörden. Zugleich betreute er die Projektgruppe „Regierungs- und Verwaltungsreform“. 1970 erfolgte die Ernennung zum Ministerialdirigent und Leiter einer Unterabteilung, in deren Zuständigkeit vor allem Fragen der rationellen Anwendung der maschinellen Datenverarbeitung in der öffentlichen Verwaltung, sowie Probleme des Datenschutzes fielen. Von 1974 bis 1983 war er Leiter der Unterabteilung für kulturelle Angelegenheiten des Bundes und politischer Bildung, ebenfalls im Innenministerium.
Am 27. Juni 1983 wurde Egon Hölder zum Präsidenten des Statistischen Bundesamtes und zum fünften Bundeswahlleiter ernannt. Seine Amtszeit dauerte bis Anfang Juni 1992.
Unter seiner Leitung wurden die Bundestagswahlen am 25. Januar 1987 (das bisherige Höchstzahlverfahren nach d’Hondt wurde durch das Sitzverteilverfahren Hare/Niemeyer ersetzt und erstmals waren Auslandsdeutsche wahlberechtigt) und 2. Dezember 1990 (erste gesamtdeutsche Wahl) und die Europawahlen am 17. Juni 1984 und 18. Juni 1989 durchgeführt.
Nach oben1980 - 1983: Franz Kroppenstedt
Franz Kroppenstedt – Präsident und Bundeswahlleiter von 1980 bis 1983
Franz Kroppenstedt wurde 1931 in Marburg geboren.
In Marburg absolvierte er auch sein Jurastudium. Vor seiner Ernennung zum Präsidenten des Statistischen Bundesamtes war Franz Kroppenstedt beim Bundesverwaltungsgericht und bei der Stadt Eschwege beschäftigt. Ab 1962 stand er im Dienst beim Bundesministerium des Innern.
Die Amtszeit von Herrn Kroppenstedt als Präsident und Bundeswahlleiter betrug rund dreieinhalb Jahre (Ernennung am 1. Januar 1980).
Unter seiner Leitung wurden die Wahlen zum 9. und 10. Deutschen Bundestag (5. Oktober 1980 und 6. März 1983) durchgeführt.
Nach oben1972 - 1980: Dr. Hildegard Bartels
Dr. Hildegard Bartels – Präsidentin und Bundeswahlleiterin von 1972 bis 1980
Frau Dr. Hildegard Bartels wurde am 23. Dezember 1914 in Duisburg geboren und starb am 16. September 2008.
Nach dem Abitur studierte Hildegard Bartels von 1934 bis 1944 in Marburg, Leipzig, Köln und Berlin, zuerst Mathematik und Naturwissenschaften, dann Wirtschaftswissenschaften; im November 1944 Dissertation zum Dr. rer. pol. in Berlin.
Nach kurzzeitiger Tätigkeit im Reichswirtschaftsministerium begann 1946 mit dem Eintritt in das soeben entstandene Hessische Statistische Landesamt ihre Karriere in der amtlichen Statistik. Unter schwierigen Umständen führte sie die erste Wohnungszählung in dem von den Alliierten neu geschaffenen Land Hessen durch. Sie wirkte maßgeblich – wie auch Dr. Dr. h. c. Gerhard Fürst – an dem Statistischen Gesetz für das Vereinigte Wirtschaftsgebiet mit, auf dessen Grundlage ein zentrales Statistisches Amt für die drei Zonen eingerichtet wurde.
In dem neu gegründeten Amt war Frau Dr. Bartels ab April 1948 in der Abteilung „Allgemeine fachliche Koordination, Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen“ tätig. Ab 1949 wurde sie mit der Leitung dieser Abteilung betraut. 1967 wurde sie zur Vizepräsidentin bestellt. 1972 übernahm sie die Leitung des Statistischen Bundesamtes und die Funktion als Bundeswahlleiterin (1. Mai 1972). Die Diplom-Volkswirtin wurde als erste Frau in der Bundesrepublik Deutschland mit der Leitung einer Bundesbehörde betraut.
Unter ihrer Leitung wurden die Bundestagswahlen am 19. November 1972 (Herabsetzung des Wahlalters von 21 auf 18 Jahre) und am 3. Oktober 1976 (Herabsetzung des Wählbarkeitsalters auf 18 Jahre) sowie die erste Wahl zum Europäischen Parlament am 10. Juni 1979 durchgeführt.
Nach oben1964 - 1972: Patrick Schmidt
Patrick Schmidt – Präsident und Bundeswahlleiter von 1964 bis 1972
Patrick Schmidt wurde am 4. Februar 1907 in Fécamp/Frankreich geboren und starb am 25. Juli 1974.
Nach dem Abitur in Berlin absolvierte Patrick Schmidt zunächst eine Fachausbildung an der Technischen Hochschule in Berlin. Den Abschluss als Diplom-Kaufmann erwarb er an der Handelshochschule Berlin. Ab 1946 war er Kommissarischer Leiter des Statistischen Landesamtes Bremen. 1950 trat er in den Dienst des Statistischen Bundesamtes, wechselte jedoch 1957 zum Bundesministerium für Verkehr. Ende 1964 kehrte Patrick Schmidt als Präsident und Bundeswahlleiter (Tag der Ernennung: 8. Dezember 1964) in das Statistische Bundesamt zurück und war für die Vorbereitung und Durchführung von zwei Bundestagswahlen (19. September 1965 und 28. September 1969) verantwortlich.
Nach oben1948/1953 - 1964: Dr. Dr. h. c. Gerhard Fürst
Dr. Dr. h. c. Gerhard Fürst – Präsident und Bundeswahlleiter von 1948/1953 bis 1964
Dr. Dr. Gerhard Fürst, der erste Präsident des Statistischen Bundesamtes, wurde am 1. Mai 1897 in Berlin geboren und starb am 27. Juli 1988 in Wiesbaden.
1914 absolvierte Dr. Dr. Gerhard Fürst das Kriegsabitur. Nach Kriegsdienst und Gefangenschaft von 1914 bis 1920 studierte er Staats- und Wirtschaftswissenschaften in Berlin, 1923 erfolgte die Promotion zum Dr. rer. pol.
1923 trat Dr. Dr. Gerhard Fürst als wissenschaftlicher Mitarbeiter in das Statistische Reichsamt Berlin ein. Zuerst befasste er sich mit der Lohnstatistik, später mit der Vorbereitung und Auswertung der Volks- und Berufszählung. 1930 ging Dr. Dr. Fürst nach Genf, wo er bis 1939 als Sekretär des „Ausschusses Statistischer Sachverständiger“ beim Völkerbund für die Veröffentlichungen zuständig war. Nach einer zwischenzeitlichen Tätigkeit beim Generalkonsulat in Genf kehrte er 1940 nach Berlin zurück. Bei der IG-Farben Industrie lernte Dr. Dr. Gerhard Fürst die Nutzerseite der Statistik kennen. Von 1940 bis 1945 war er bei der IG Farben Industrie Marktbeobachter in der Volkswirtschaftlichen Abteilung. 1945 wurde Dr. Dr. Fürst der Aufbau und die Leitung des Hessischen Statistischen Landesamtes übertragen.
1948 entstand das Statistische Amt des Vereinigten Wirtschaftsgebietes, zu dessen Leiter Dr. Dr. Gerhard Fürst ernannt wurde. 1949 wurde das Amt des Vereinigten Wirtschaftsgebietes in „Statistisches Bundesamt“ umbenannt und Dr. Dr. Fürst wurde dessen Präsident.
Zum ersten Bundeswahlleiter wurde Herr Dr. Dr. h. c. Gerhard Fürst am 15. Juli 1953 ernannt.
Im „Wahlgesetz zum zweiten Bundestag und zur Bundesversammlung“ vom 8. Juli 1953 war der Bundeswahlleiter als Wahlorgan erstmals normiert. Seine Aufgaben wurden im 1956 folgenden „Bundeswahlgesetz“ und der gesetzlichen Fortentwicklung dieses Gesetzes bis in die heutige Zeit immer wieder erweitert bzw. konkretisiert.
Unter Führung von Dr. Dr. Gerhard Fürst fanden die drei Bundestagswahlen am 6. September 1953, 15. September 1957 (Erweiterung des Wahlgebietes auf das Saarland und erstmalige Möglichkeit der Wahl per Briefwahl) und 17. September 1961 (erstmaliger Einsatz von Wahlgeräten) statt.
Nach oben1949: Christian Stock
Wahlleiter der ersten Wahl zum Deutschen Bundestag am 14. August 1949
Bei der ersten Parlamentswahl in der Bundesrepublik Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg sah das „Wahlgesetz zum ersten Bundestag und zur ersten Bundesversammlung der Bundesrepublik Deutschland“ vom 15. Juni 1949 Kreis- und Landeswahlleiter, jedoch noch kein Amt des Bundeswahlleiters vor. Zwar hatte das vom Parlamentarischen Rat in der ersten Hälfte des Jahres 1949 entworfene Wahlgesetz dieses Amt beinhaltet, doch das Gesetz wurde durch die Ministerpräsidentenkonferenz geändert und die bei späteren Bundestagswahlen vom Bundeswahlleiter wahrgenommenen Aufgaben wurden geteilt.
Für die Durchführung der ersten bundesdeutschen Wahl waren die Landeswahlleiter zuständig, die Bekanntgabe des amtlichen Ergebnisses der Wahl wurde dem Vorsitzenden der Ministerpräsidentenkonferenz übertragen.
Ein entsprechendes Gremium der Landeswahlleiter wurde eingerichtet, dessen Vorsitz dem Landeswahlleiter jenes Landes zukam, dessen Ministerpräsident zu diesem Zeitpunkt Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz war.
Im Fall der ersten Bundestagswahl 1949 hatte der hessische Ministerpräsident Christian Stock (SPD) den Vorsitz inne. Er kann damit als Wahlleiter der ersten Wahl zum Deutschen Bundestag am 14. August 1949 bezeichnet werden.
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